Projekt: "Weg durch Zeit und Raum" – Ton-Gemälde -

Gemeinschaftswerk des Malers Dr. h.c. Heinrich Olmes und des Komponisten Nikolaus König für Streicher, Schlagzeug und Synthesizer.

Aufführung: Videopräsentation des Ton-Gemäldes mit Live Konzert

Thema: Schöpfungsakt und Entwicklung vom "Urknall - Atombombe"

Uraufführung am 10.11.2008 im Rahmen der "Hallischen Musiktage" (Festival

für neue Musik) im "Volkspark" Halle/Saale (Händel-Haus) mit den Musikern der

Kiever Kammerakademie und Dirigent Prof. Ortwin Benninghoff.

Weitere geplante Konzerte: Oppeln, Polen sowie Deutschlandtournee mit anschließender Welttournee.


 

Prominenter Besuch bei Heinrich Olmes in Emlichheim.

Der Komponist Nikolaus König aus Raesfeld und der Oberhausener Dirigent Professor Ortwin Benninghoff schauten im Kunstpark des Malers vorbei, um die Arbeit für ein gemeinsames Projekt weiter voranzutreiben.

Schon seit längerer Zeit arbeitet der Emlichheimer Künstler mit Nikolaus König zusammen. Gemeinsam führten sie 2005 im Restaurant des Kunstparks das Werk "Der letzte Atem der Welt" auf, eine Symbiose von Bildern und Musik, die das Thema "Leben und Tod" zum Inhalt hatte. Zu den auf Leinwand projizierten 40 Bildern erklang per Synthesizer die Musik von König, ergänzt durch das Bratschenspiel des Komponisten.

Seit fünf Jahren arbeiten die beiden nunmehr an einer Fortsetzung des Werkes. Darin setzen sie sich mit "Zeit und Raum" auseinander. Dazu König: "wir wissen nicht, warum, sondern nur, das etwas geschah. Ohne Zeit und Raum kann nichts nirgendwo sein." Sein bildnerischer Künstlerkollege Heinrich Olmes ergänzt: "Die Hoffnung lebt weiter. Sie darf mit dem Tod nicht abbrechen. Der Tod ist die Hoffnung".



 Als der Dirigent Ortwin Benninghoff durch Zufall von dem Projekt der beiden erfuhr, war er sofort begeistert. Er bot ihnen an, die Musik, die beim ersten Werk noch vom Band abgespielt wurde, live zu spielen, und zwar mit den Musikern der Kiever Kammerakademie. In ihr sind die Streicher der besten Orchester Kiews vereint. Benninghoff versteht sich in dem Künstlertrio allerdings nur als der Ausübende, es bleibe ein Projekt der anderen beiden. "Ich setzte mich auf ein gesatteltes Pferd, wobei die darstellende Kraft der Bilder das Wichtigste ist. Eine Botschaft versteht man nicht ohne Bilder. Die Sprache wäre störend, da sie die Phantasie kanalisiert", so der Dirigent.

Die Weltpremiere des Werkes ist am 10. November 2008 im Volkspark in Halle im Rahmen der Hallischen Musiktage. In einem 90-minütigen Konzert werden zu Königs Musik 200 Olmes Bilder auf eine Großleinwand projiziert. Sie haben nach Olmes "den Werdegang der Schöpfung und das was der Mensch daraus gemacht hat" zum Thema. Anschließend sind weitere Aufführungen in Deutschland und im Ausland geplant.

Heinrich Olmes legt darauf Wert, dass die Inszenierung in Emlichheim entstanden ist. Er möchte die einheimische Bevölkerung nicht ausschließen. Sein persönlicher Wunsch ist es, auch in seiner Heimat eine Aufführung zu zeigen. Olmes ist sich sicher, dass sie "so gravierend ist, das sie für die Grafschaft alle Ketten sprengen wird".

Benninghoff zeigte sich angetan von dem Ambiente des Kunstparks, aus dem man noch "unglaublich viel machen" könne. Für ihn sei vorstellbar, den Kunstpark zu einem Kulturzentrum auszubauen.

 

Kosmische Bilder und Sphärenmusik - Zur Premiere von "Weg durch Zeit und Raum" im Kunstpark Olmes

Veröffentlichung in den Grafschafter Nachrichten vom 26.09.2008 (Jörg Leune)

Emlichheim. Eine beeindruckende Premiere hat am Sonnabend, 22.09.2008, ein zahlreiches Publikum im Kunstpark Olmes erlebt. "Weg durch Zeit und Raum" ist eine 90-minütige Videopräsentation von Heinrich Olmes betitelt, die durchgehend mit einer Komposition des Raesfelder Komponisten Nikolaus König unterlegt ist und von den Streichern der Kiever Kammer-Akademie, ergänzt durch Perkussions-Instrumente und Synthesizer, unter Leitung von Prof. Ortwin Benninghoff gestaltet wurde.

Der Komponist selbst verlieh dem Werk durch Bratschensoli zusätzliche Klangfarben. Grundgedanke des Gesamtkunstwerkes, das seine offizielle Welt-Uraufführung am 10.November 2008 bei den "Hallischen Musiktagen" erfahren soll, ist eine bildnerische und musikalische Umsetzung des biblischen Schöpfungsberichtes, dessen Wortlaut immer wieder eingeblendet wird und der zugleich beim Zuschauer die Frage entstehend lässt: "Was haben wir aus der Schöpfung gemacht?" Bildnerisches Leitmotiv ist ein tränendes menschliches Auge, das sich alsbald in kosmische Elemente verwandelt.

Man blickt in den Weltraum, sieht Eisbrocken vorbeiziehen, erlebt Meeresrauschen, geometrische Vorgänge, Lebensentfaltung in einer scheinbar toten Wüstenlandschaft. Immer wieder werden diese Naturvorgänge durch geometrische Formen konstruiert, aus denen sich neue Bilder entwickeln. Diese Bildwelt ist von großer suggestiver Kraft, die durch den perfekten Musikvortrag der ukrainischen Spitzenmusiker noch verstärkt wird.



Die Musik beginnt mit einem vertrauten Moll-Akkord; aber bereits die Blicke in den Weltraum werden durch harmonische Spreizungen und den polyfonen Lauf der einzelnen Instrumentengruppen zu einer Art Sphärenmusik erweitert. Diese ist freilich nicht wie in der traditionellen Musiktheorie harmonisch, sondern disharmonisch orientiert. Immer wieder schwillt unterhalb der Streichersequenzen die Musik des Synthesizers bedrohlich an, um vorübergehend völlig die Oberhand zu gewinnen.

Dabei werden die Zuhörer, denen neue Musik wohl weitgehend fremd sein dürfte, von der Musik ebenso in den Bann gezogen wie von den Bildern. Nach geraumer Zeit tritt Olmes Personalstil in die kosmischen Zusammenhänge ein. Der "Clown Schulze", die abgebrannten Streichhölzer, die stark farbigen surreal fundierten Gemälde wirken allerdings verfremdend, den Zusammenhang unterbrechend. Königs Komposition trägt dieser Verfremdung durch stark expressive Ausdrucksformen Rechnung.

Bewundernswert ist die Synergie, die den Maler und den Komponisten ein so einheitliches und zukunftsweisendes Gesamtkunstwerk hat schaffen lassen. Sie haben ihre Zusammenarbeit vor 8 Jahren nach einer lebensbedrohlichen gesundheitlichen Krise Heinrich Olmes begonnen und gemeinsam dessen Todeserfahrung verarbeitet. "Weg durch Zeit und Raum" krönt diese Zusammenarbeit auf eine eindrucksvolle Weise.